Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich die Tragweite und Wichtigkeit der agilen Werte und Methoden für unser Business verstanden hatte. Heute bilden sie das Zentrum meines Denkens und meiner beruflichen Tätigkeit. Agile Vorgehensmodelle für das Projektmanagement und die Softwareentwicklung sind für mich die Basis und Garantie für erfolgreiche Online-Projekte.
Scrum. Nach einer Pilotphase im Herbst 2008 führte ich Anfang 2009 zusammen mit den Consultants von IT-Agile Scrum für den Entwicklungsprozess für pkw.de ein. Schon früh zeigte sich das große Potential des Modells, das ich als Projektverantwortlicher und Scrum Master bis heute verantworte. Der Erfolg gab uns Recht und so unterstützen heute alle Abteilungen bis hin zur Geschäftsleitung unseren iterativen Produktentwicklungs-Prozess.
Kanban. Vor allem in Maintenance-Projekten bietet Kanban ein geeignetes Vorgehensmodell, um eine möglichst geringe Durchlaufzeit und damit einen besonders frühen ROI zu erreichen. In Kombination mit einer Continuous Deployment Strategie ist Kanban ein unschlagbar flexibles und schnelles System, um einen stetigen Fluss wertsteigender Produktfeatures zu erzeugen. Bei der Caroo habe ich Kanban und Continuous Deployment im Frühjahr 2011 eingeführt. Bereits nach einigen Wochen war das Team in der Lage, beliebig häufige Releases am Tag zu veröffentlichen.
In der Software-Branche, vor allem im Online-Business, muss man dazu bereit sein, sein Leben lang zu lernen. Das spürte ich schmerzhaft, als ich vor einigen Jahren merkte, dass ich mit meiner alten, unstrukturierten Vorgehensweise keinen Blumentopf mehr gewinnen würde. Heute weiss ich, wie Software entwickelt wird. Erfolgreiche Software-Projekte sind eine Kombination aus einem geeigneten Projektmanagement-Framework, dem richtigen Vorgehensmodell, einem motivierten Team, den richtigen Tools und gerade so viel Prozessen, dass die Kreativität der Entwickler nicht eingeengt wird.
Techniken des Extreme Programmings. Die XP-Praktiken mögen bereits einige Jahr auf dem Buckel haben, doch sie sind heute genau so aktuell wie 2001. Sie bilden ein perfektes Team mit den agilen Vorgehensmodellen. Ich ermuntere und unterstütze meine Teams zum Pair Programming, Refactoring oder Code-Reviews. Testgetriebene Entwicklung und kontinuierliche Integration schaffen die Sicherheit und den Qualitätsstandard, den das Team benötigt um seine Commitments einzuhalten.
Online-Projekte bestehen nicht nur aus Software. Ohne die geeignete Infrastruktur bleibt das Projekt nichts weiter als eine schöne Idee. Ich verstehe die notwendigen Systeme und beherrsche die Sprache der Sysadmins. Ich kenne echte Rechenzentren und die Cloud, eigenes Blech und virtualisierte Server. Ich kann eine Apache-Konfiguration lesen und einen Prozess mit strace analysieren. Denn Online-Projekte bestehen nicht nur aus Software.
Ein Mitarbeiter benötigt Freiheiten, damit er sich entwickeln und entfalten kann. Ich führe meine Teams durch Empowerment und Vertrauen. Zuckerbrot und Peitsche sind Methoden des 20. Jahrhunderts und funktionieren nicht in der modernen Informationsgesellschaft. Und machen wir uns nichts vor: Wir alle suchen Entwickler. Wir können es uns nicht erlauben, die guten Leute, die wir haben, durch falsches Management zu verjagen.
Ein funktionierendes, kreatives Team kann auf Dauer nur gesund bleiben, wenn es das Umfeld zulässt. Das Umfeld des Teams ist die Firma und die vorbeugende Medizin ist eine positive Unternehmenskultur.
Für mich bedeutet eine kreativitätsfördernde Unternehmenskultur, dass man seinen Mitarbeitern vertraut. Dass man Freiheiten einräumt. Dass man fördert und weiterbildet. Dass man sich respektiert. Dass man für eine ausgeglichene Work-Life-Balance sorgt, flexible Arbeitszeitmodelle anbietet oder Homeoffice ermöglicht, und zusammen auch mal Fußball spielen geht. Am Ende zählt das Ergebnis, und ich bin überzeugt davon, dass eine derart motivierende Unternehmenskultur jedem Mitarbeiter ermöglicht, seine Arbeit bestmöglich zu erledigen.
Ich liebe gutes Design. Und ich weiss, wann ein Benutzerinterface funktioniert. Daher unterstütze ich das Produktmanagement bei der Konzeption und Umsetzung neuer Produktfeatures. Dabei bin ich ein Anhänger des Build – Measure – Learn Zyklus der Lean Startup Bewegung. Schnell entwickeln, verlässlich messen und empirisch auswerten um keine Bauchentscheidungen, sondern faktenbasierte Entscheidungen treffen zu können.
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