Unheimlich: Sogar im Vertrieb bewegt sich was

Mrz

Langsam wird es unheimlich. Überall hört und liest man derzeit vom Umdenken in Unternehmen, und von der Notwendigkeit, neue Wege einzuschlagen um langfristig ökonomisch Erfolg zu haben. Der Trend – wenn es denn bereits einer ist – macht nun auch vor einer Bastion der traditionellen Denkweisen nicht halt: Dem Vertrieb von Finanzprodukten in Banken.

Auf Welt Online findet sich heute ein Artikel von Karsten Seibel mit dem Titel  „Gute Manieren verzweifelt gesucht“.  Darin beschreibt er die Versuche einiger Banken, ihr schlechtes Image sowohl als Arbeitgeber, als auch als Finanzdienstleister, durch eine radikale Kurskorrektur zu verbessern. Bei der Targobank (ehemals Citibank) liest sich dann so:

Die neue Gleichung lautet: weniger Vertriebsdruck, motiviertere Kundenberater, bessere Ergebnisse. Dies soll die alte Formel aus Zeiten vor der Finanzkrise vergessen machen, die im Wesentlichen aus drei knappen Befehlen bestand: Verkaufen! Verkaufen! Verkaufen!

Bei der HypoVereinsbank haben Führungskräfte und Mitarbeiter eine gemeinsame Erklärung zum Führungsverhalten unterzeichnet:

Dazu gehört, dass es Vertriebsziele für einzelne Filialen nur noch auf Jahressicht gibt, Einzelziele für Mitarbeiter gehören ganz der Vergangenheit an. In den Filialen soll in erster Linie über Inhalte einer guten Beratung und nicht über Verkaufszahlen gesprochen werden.

Noch vor gar nicht so langer Zeit wäre man für solche Ideen wahrscheinlich entlassen, zumindest aber mal als naiver (linker) Schwärmer ausgelacht worden. Heute realisieren die Unternehmen, dass sich langfristig nur so ökonomischer Erfolg sichern lässt. Potenzielle Mitarbeiter bewerten die Lebensqualität für die Wahl ihres Arbeitgebers immer höher. Zusätzlich achten – Finanzkrise sei Dank – die Kunden verstärkt auf seriöse und nachhaltige Beratung. Und nur zufriedene Kunden und Mitarbeiter sichern den wirtschaftlichen Erfolg.

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